Geschichtlicher Abriss



Die Kampfkunst Karate hat ihren Ursprung auf der Insel Okinawa, die unter dem Einfluss von China und Japan stand. Während der japanischen Okkupation war den Ureinwohnern das Tragen von Waffen bei Todesstrafe verboten. Um sich dennoch gegen Übergriffe wehren zu können, wurde die Kampfkunst "Tode" entwickelt und im Geheimen trainiert.

Durch regen Kulturaustausch mit China hat Karate sich ständig weiterentwickelt. Chinesische buddhistische Mönche schufen aus gymnastischen Übungen eine spezielle Kampfkunst, "Shaolin-Quanfa", zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung. Aus dem okinawanischen "Tode" und "Quanfa" entstand so die Kampfkunst Karate.

Auch heute noch finden wir im Karate-Do die fernöstliche Philosophie des Weges. Übersetzt bedeutet "Karate-Do" soviel wie: "Der Weg der leeren Hand". Im wörtlichen Sinn heißt das: der Karateka, seine Hand, ist leer. Das "Kara" (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien.

"... Der Karateka, der die erforderlichen Jahre der Übung und Meditation hinter sich hat, ist ein heiterer und friedlicher Mensch. Er hat keine Furcht. Inmitten eines brennenden Hauses bleibt er gelassen." (Oyama Masutatsu)

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Als Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstand in Japan durch Gichin Funakoshi aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport.

Im Wettkampf werden zwei Disziplinen unterschieden: Beim "Kumite" (Freikampf) stehen sich zwei Karateka auf einer Kampffläche gegenüber und versuchen, Schlag- und Tritttechniken anzubringen, die bewertet werden. Die Regeln sind so gehalten, dass Verletzungen der Kampfpartner ausgeschlossen sind: wer sich nicht daran hält, wird disqualifiziert!

Die Disziplin "Kata" ist eine Abfolge genau definierter Angriffs- und Abwehrtechniken gegen mehrere imaginäre Gegner. Bewertet werden Ästhetik, Kampfgeist, Dynamik und Rhythmik.


Karate wird leider oftmals gleichgesetzt mit dem Zerschlagen von Brettern und Dachziegeln. Dieses Vorurteil entstammt öffentlichen Schauvorführungen, die auf Publikumswirksamkeit abzielen. In Wirklichkeit ist Karate jedoch alles anderes als eine Show. Im Training und Wettkampf werden Fuß- und Fauststöße vor dem Auftreffen abgestoppt. Dafür werden Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Partner und natürlich eine gute Körperbeherrschung trainiert.

Karate ist ein ideales Training für Körper und Geist. Man trainiert Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Dazu kommen Entspannungstechniken, Atemübungen und Meditation. All das führt zu einer deutlich verbesserten Körperwahrnehmung.

Insgesamt fördert Karate Gesundheit und Wohlbefinden und ist ein idealer Sport für Jung und Alt.

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